Zucht

Die seriöse Hundezucht

Checkliste und Tipps, die bei der Wahl eines guten Züchters unterstützen

Als Hilfestellung für die Wahl seriöser Hundezüchter gibt es eine Reihe von Publikationen, die zb bei Rasseclubs, Zuchtverbänden, Züchtern, Bloggern und Büchern zu finden sind. Ausgehend von einer gründlich überlegten Entscheidung einem Hund sein Leben lang ein gutes Zuhause zu geben, ist es ebenso wichtig bei der Recherche nach einem Züchter Augen und Ohren mehr als offen zu halten.

Sollten Sie noch keine Erfahrungen haben, keine Züchter dieser Rasse kennen, ist es ratsam mehrere Züchter zu recherchieren und kennenzulernen. Hundemessen, Ausstellungen und Veranstaltungen bieten die Möglichkeit mit der Rasse und den Züchtern in Kontakt zu treten. Lassen Sie sich nicht von einer unter Umständen weiteren Anfahrt abschrecken, denn ein guter Züchter und dessen Hunde sind den erhöhten Aufwand bestimmt wert.

Die folgenden Punkte basieren auf meinen eigenen Erfahrungen und Erlebnissen, und sie waren und sind mir eine Hilfe bei der Auswahl und Entscheidung eine gute verantwortungsvolle Hundezucht zu erkennen, die sich durch ihre Transparenz, ihre Verantwortung den Lebewesen gegenüber, ihre artgerechte Haltung des Rudels und kontrollierte Würfe auszeichnet.

In jeden Fall muss die Mutterhündin vor Ort anzutreffen sein und den Welpeninteressenten gezeigt werden. Die Hündin sollte sich dabei in einem gepflegten wohl genährten Zustand und in unmittelbarer Nähe der Welpen befinden bzw. befinden können und dürfen. Ist die Mutterhündin nicht vor Ort – und es gibt keinen nachweisbaren verständlichen Grund – , läuten die Alarmglocken und die Gefahr ist sehr groß, dass ein unseriöser Welpenhändler am Werk ist!

Ein verantwortungsbewusster Züchter wird nur wesensfeste und gesunde Hunde in der Zucht einsetzen! Es ist erwiesen, dass manche Eigenschaften der Elterntiere auch vererbt werden können. Und gerade die Mutterhündin verbringt hoffentlich sehr viel Zeit mit ihren Welpen: die Welpen ahmen die Hündin nach, orientieren sich an ihr, kuscheln und spielen mit der Mama etc. Es ist für mich persönlich unerlässlich nur eine souveräne sichere Hündin in der Zucht einzusetzen! Hunde, die Angst- oder Aggressionsverhalten aufweisen, sehr unsicher in ihrem Verhalten sind, sollten in der Zucht nicht eingesetzt werden.

Ein verantwortungsvoller Züchter möchte seine Welpen in guten Händen wissen. Er sollte an der Lebenssituation und dem Lebensumfeld der Interessenten interessiert sein und Fragen stellen:

  • Ist genügend Zeit für den Hund vorhanden? Auch langfristig gesehen unter Berücksichtigung der familiären und beruflichen Situation und Entwicklung?
  • Wie lange muss der Hund später alleine bleiben? Der Welpe sollte in den ersten Wochen gar nicht alleine bleiben müssen, erst nach der Eingewöhnungszeit langsam in kleinen Schritten daran gewöhnt werden.
  • Züchter stellen Fragen zum familiären Umfeld, zur Wohnsituation, zur Betreuung tagsüber – wie lange muss der Welpe/Hund täglich alleine bleiben und haben sich die Familien ausreichend mit der Rasse und deren Verhalten und Bedürfnisse auseinandergesetzt.
  • Erziehung des Hundes ist unerlässlich, dazu gehört nach den Eingewöhnungstagen die weitere Sozialisierung, die Ausbildung und Beschäftigung, damit der Hund in den unterschiedlichen Situationen möglichst stressfrei gut zurecht kommt
  • Ein gesunder Collie bedeutet womöglich 12 oder mehr Jahre Verantwortung, Pflege, Betreuung, Ernährung, Beschäftigung und Erziehung – die Entscheidung soll gut überlegt und bewusst getroffen werden, damit das gesamte Hundeleben die Betreuung und Zeit vorhanden ist.
  • Wie sieht die Urlaubsplanung aus? Gibt es eine Möglichkeit den Hund mitzunehmen bzw. gut unterzubringen und betreuen zu lassen, falls die Reise ohne Hund geplant ist.
  • Ist die gesamte Familie mit der Anschaffung des Hundes einverstanden?
  • Sind Allergien gegen Tierhaare bekannt, bzw. ist eine Abklärung notwendig?
  • Gibt es genügend Platz für den Hund, bzw. ist die Tierhaltung erlaubt?
  • Ist das Grundstück ausbruchsicher eingezäunt?
  • Ist das Bewusstsein für die Kosten des Hundes und deren Abdeckung vorhanden? Diese umfassen die artgerechte und hochwertige Ernährung, Steuern und Versicherungen, Betreuungskosten im Urlaub, Anschaffung von Hundezubehör, Tierarztkosten (Gesundheitsvorsorge und Behandlungen im Krankheitsfall)?
  • Ist die Bereitschaft für die täglichen Spaziergänge, Gassirunden bei jeder Witterung gegeben?

Ein wirklich verantwortungsvoller Züchter, dem seine Hunde und Welpen als Individuum wichtig sind interessiert sich für die Haltungsbedingungen beim künftigen Besitzer und wird ihm bei Zweifeln und Sorgen vom Kauf abraten, statt auf eine Kaufentscheidung zu drängen!!!

Stammen beide Elterntiere aus Verbänden, die der FCI angeschlossen sind und besitzen Ahnentafeln? Sind die für die Zucht notwendigen Formwerte und Gesundheitstests gegeben? (diese Informationen sind bei den Rasseverbänden, Zuchtverbänden in Erfahrung zu bringen). Seriöse Hundezüchter haben keine Probleme diese Unterlagen vorzuweisen und in diesem Zusammenhang auch die Wahl dieser Verpaarung zu begründen und Auskünfte zu geben.

Welpen schlafen sehr viel, wenn Sie beim Besuch gerade eine „Schlafphase“ erwischen, bitte auf jeden Fall abwarten bis alle Welpen wach sind. Ein gesunder glücklicher Welpe ist neugierig, unbekümmert, zutraulich, aufgeweckt und freut sich über Besucher. Nicht alle bewegen sich vielleicht sofort auf fremde Menschen zu, warten zuerst vorsichtiger am Rande ab und sind deshalb noch keine Angsthasen.

Die Aufmerksamkeit eines Welpen zieht man mit Lockgeräuschen und Klopfen am Boden auf sich – wie es der Züchter auch handhaben wird und den Interessenten gerne als Hilfestellung erklärt.
VORSICHT: wenn sich die Welpen verkriechen, panisch fliehen möchten, schreckhaft, ängstlich und gestresst sind, bei der Annäherung knurren, schnappen oder eine extreme Unterwürfigkeit zeigen, dann würden bei mir persönlich die Alarmglocken läuten!

Meinen Erfahrungen nach sind diese Tiere vom Wesen nicht gefestigt und werden es auch bleiben. Selbstverständlich kann sich der Welpe in seiner Persönlichkeit noch entwickeln und sein Selbstvertrauen gefördert und gestützt werden, aber vom „Grundstock an Selbstbewusstsein, Unbeschwertheit und Offenheit eines Welpen“ wäre es mir persönlich zu wenig. Ich spreche nicht von angemessenen Reaktionen!!! Als Beispiel: kommen Sie als Besucher zu den Welpen, werden Sie im Regelfall willkommen geheißen und neugierig begutachtet. Wenn Sie am Boden sitzen wird es wohl eine „Welpen-Kuschel-Knabber-Attacke“ an Ihnen geben. Sollte ein Welpe jetzt ein wenig zurückhaltender sein und etwas länger benötigen um Kontakt aufzunehmen, ist das absolut nicht besorgniserregend. Wenn aber einer, mehrere oder alle Welpen den Kontakt sogar meiden, sich ängstlich zurückziehen und auch auf das Locken nicht aus Ihrer Reserve zu locken sind, ist es ein alarmierendes Zeichen!

Die Welpen machen insgesamt einen sauberen und gepflegten Eindruck, auch das Hinterteil. Die Augen sind offen und klar, keinesfalls verklebt und entzündet. Die Nase ist feucht und kalt, die Ohren sind nicht verschmutzt und die Kleinen machen keinen matten apathischen Eindruck. Die Welpen sollen nicht knöchern, sondern gut genährt sein und keine Probleme mit der Bewegung haben. Ein gesunder und lustiger Welpe ist ein kleiner Clown, der einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Bitte sehen sie genau hin und achten auf den hoffentlich unbeschwerten und aufgeweckten Ausdruck des Welpen ohne eingeklemmter Rute!

Gerade in den ersten Lebenswochen des Hundes wird der Grundstein für die weitere Entwicklung, das Wesen und die Gesundheit des Hundes gelegt und der Züchter soll einen wertvollen Beitrag für eine solide Basis leisten. Die Aufzucht eines Wurfes geschieht nicht einfach so im „Vorbeigehen“, im Gegenteil es erfordert sehr viel Zeit und Mühe seitens des Züchters, damit die Welpen bestmöglich sozialisiert für den Start in ihr neues Leben vorbereitet werden.

Bis zur Abgabe sollten diese mit möglichst vielen unterschiedlichen Reizen (optisch, akustisch, bewegungstechnisch) konfrontiert werden. Der Welpenauslauf bzw. der Welpenbereich soll eine möglichst „reizintensive Umgebung“ sein, eine Art Motorik-Abendteuererlebnispark. Als Beispiele: Wackelbrett, unterschiedliche Bodenuntergründe, Wippe, flatternde Bänder, welpengerechtes Spielzeug zum Zerren, Apportieren und Kuscheln etc.

Die Integration der Welpen in den Alltag ist besonders wichtig, damit in diesem Umfeld die täglichen Geräusche, Bewegungen und Vorgänge kennengelernt und völlig „normal“ werden. Als Beispiele: Staubsauger, Geschirrspüler, klirrendes Geschirr, Türen die vielleicht mal etwas lauter auf- und zugehen, Fernseher, Türglocke, unterschiedlichste Geräusche die im Haushalt tagtäglich anfallen können und werden. Im Idealfall sind neben der Mutterhündin weitere souveräne Hunde im Rudel, die weiteren Sozialkontakt bieten.

Ein seriöser Züchter hat nichts zu verheimlichen und wird sie gerne in den Wohnbereich bzw. die Aufzuchträume führen. Es versteht sich von selbst, dass sich die Räumlichkeiten in einem sauberen und gepflegten Zustand befinden. Die Welpen sollen genügend Platz haben, die Räume sind hell und beheizbar und der Welpenbereich befindet sich im Idealfall im Wohnbereich des Züchters oder zumindest in unmittelbarer Nähe, damit die Prägung auf den Menschen, der enge Kontakt und die unterschiedlichen Alltagssituationen bereits gegeben sind.

Frisches Trinkwasser und ausreichend Spielzeuge und Schlafmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Den Welpen wird eine saubere Umgebung geboten, mit vielfältiger Abwechslung: Spielzeug, Kontakt zu anderen Menschen, Kindern, Hunden, welpengerechte Geräte, geschützte Schlafmöglichkeiten. Durch die abschwechlungsreiche Beschäftigung haben die Welpen die Chance die unterschiedlichsten Umweltbedingungen kennenzuleneren, ihre Sinne zu schulen, lernen mit Herausforderungen, Erfolgen und Frustration umzugehen.

Ein Züchter der nicht von seinen Hunden lebt, sondern mit seinen Hunden und die Zucht sehr gut überlegt und zur Erhaltung und Verbesserung der Rasse mit Liebe zum Hund betreibt, wird nicht das ganze Jahr über Welpen haben. Das eigene Rudel sollte nicht zu groß sein, damit jeder einzelne Hund noch ausreichend und artgerecht betreut werden kann. Die Welpenzeit ist sehr intensiv, erfordert viel Zeitaufwand und Bemühungen die bestmögliche Sozialisation und Betreuung zu bieten, das ist keine 365 Tage im Jahr möglich.

Die Hündinnen werden nicht als „Wurfmaschinen“ ausgebeutet, und erhalten nach jedem Wurf ausreichend Zeit zur Erholung und werden rechtzeitig in „Zuchtrente“ geschickt. Die Senioren und Zuchtrentner bleiben weiterhin im Rudel und werden nicht „ausrangiert“! Bei einem wirklich guten Züchter, wird es Wartezeiten geben, da die Zuchthündin sorgfältig behandelt und ihr die nötige Regenerationszeit zugestanden wird. Dort kann es unter Berücksichtigung dieser Aspekte keine Welpen wie am Fließband geben.

Auf meine Tracy zB habe ich zwei Jahre lang gewartet, weil vom ersten Kontakt zu ihrer Mutter klar war: genau von dieser Hündin möchte ich einen Welpen! Wenn die Zuchtstätte, der Züchter und dessen Hunde mich so sehr überzeugen, dann wird man die Wartezeit gerne in Kauf nehmen, denn letztendlich ist eine Entscheidung für ein gesamtes Hundeleben!

Beobachten Sie vor Ort nicht nur die niedlichen Welpen, sondern auch die Mutterhündin, falls vor Ort auch den Deckrüden, und vor allem das restliche Rudel.

Alle in der Zuchtstätte gehaltenen Hunde – egal ob in Zucht oder nicht – sollten mit ihren Menschen zusammenleben und in deren Familienleben integriert sein. Für genügend Auslauf und Betreuung ist gesorgt und alle Hunde befinden sich in einem gepflegten und gut genährten Zustand. Lebensfreude und Harmonie sind für mich persönlich wichtige Punkte. 

Die Hunde sind den Besuchern gegenüber freundlich und kontaktfreudig, jedoch mindestens neutral im Verhalten. Ausgeprägte Angst, Scheu, Schreckhaftigkeit, Fluchtverhalten bzw. Aggression sind keine gewünschten Reaktionen eines souveränen Rudels. Im besten Fall haben auch die erwachsenen souveränen Hunde Kontakt zu den Welpen und dienen als Vorbilder und helfen bei der Erziehung mit. Beobachten Sie den Züchter im Umgang mit seinen Hunden, die sich ihm gegenüber sehr vertrauensvoll verhalten sollen. In einer guten Mensch-Hund-Beziehung werden die Hunde immer wieder Kontakt aufnehmen, sich ihre Streicheleinheiten abholen, die Nähe suchen und einen entspannten Eindruck machen.

Informieren Sie sich im Vorfeld wie viele Hunde der Züchter besitzt. Leben diese Hunde ebenfalls beim Züchter und wie verhalten sich diese. Oder werden dem Interessenten nur die Welpen gezeigt. Da müssen die nächsten Alarmglocken läuten – wo sind die anderen Hunde? Warum kann ich diese nicht sehen? Hat der Züchter was zu verheimlichen? Werden diese womöglich in Zwingern oder Boxen gehalten? Befinden sich die Hunde womöglich nicht beim Züchter selbst? – wenn ja, warum ist das so? Und möchte ich diesem Züchter mein Vertrauen schenken, der seine eigenen Zuchthunde „auslagert“ wie eine Ware? Würde für mich niemals in Frage kommen, einen meiner Hunde nicht bei mir zu halten! Entweder lebt der Hund mit und bei mir, oder gar nicht. Sollten die Voraussetzungen bei einem Züchter nicht gegeben sein, die Hunde bei sich zu halten, dann frage ich mich wozu möchte man Hunde besitzen und züchten, wenn nicht bei einem selbst??? Das Wohl des Hundes steht immer im Vordergrund! Also bitte: AUGEN AUF!!

Ein guter Züchter wird bereitwillig und ausführlich Auskunft geben:
– warum gerade diese Verpaarung gewählt wurde
– über den Gesundheitszustand, den Charakter und Eigenschaften der Elterntiere
– über die Rasse und deren Eigenschaften/Zuchtproblemen
– über die Pflege und Erziehung

Zur Verbesserung der Qualität der Rasse ist es nicht nur damit getan eine Hündin mit einem Rüden zu verpaaren, sondern u.a.
– ausgiebige Recherchen möglicher Deckrüden
– keine Müh und Zeit scheuen, auch zu weit entfernten Deckrüden zu fahren
– Genetische Vielfalt wird beachtet, zu eng verwandte Verpaarungen werden vermieden
– Unterschiedliche Deckrüden werden gewählt. Immer nur die gleichen Rüden in der Zucht einzusetzen, vermindert den Genpool und führt häufig zu Verbreitung von verschiedenen Krankheiten, die dann in diesen Linien vermehrt auftreten.

Gute Züchter gestatten Besuche und damit auch Kontakt zu den Welpen. Beobachten Sie den Züchter im Umgang mit seinen Welpen bzw. umgekehrt.

Welpen lieben ihren Züchter und sind ihm gegenüber sehr zutraulich, verspielt und reagieren auf seine Stimme und Lockrufe. Ein liebevoller Züchter beschäftigt sich ausgiebig mit den Welpen und kennt jeden einzelnen sehr gut. Er kann zu jedem seiner Lieblinge Auskunft geben über seinen Charakter, seine wöchentlichen Entwicklungen und Unterschiede im Verhalten zu seinen Wurfgeschwistern. Die Beobachtungen und Auskünfte des Züchters sind auch wichtig, um bei der Wahl des Welpen zu beraten und helfen.

Mehrmalige Besuche sollen erlaubt und im besten Fall sogar erwünscht sein, damit die künftigen Familien den Welpen kennenlernen können, und vor allem der Welpe bereits Kontakt aufnehmen und sich an die Gerüche und Stimmen gewöhnen kann. Dies alles wird beim Umzug und die Umstellung unterstützen. Die unterschiedlichsten Besucher (Kinder, Jugendliche, Erwachsene, Omis und Opis) sind für den Züchter auch eine willkommene Unterstützung in der Sozialisierungsphase.

Ein guter Züchter möchte die künftigen Familien bereits im Vorfeld kennenlernen und gestattet ein Treffen auch ohne aktuell Welpen bei sich zu haben. 

Rassehunde von Züchtern, die einem Zuchtverband und Rasseclub angeschlossen sind kosten im Durchschnitt 1000 Euro und mehr. Es gibt keine vorgeschriebenen „Preislisten“, aber die Preise werden sich in diesem Bereich der Rasse entsprechend bewegen. Es gibt viele Ausgaben eines Züchters wie zB Gesundheitschecks, Ausstellungen, Fahrstrecken zum Deckrüden und Deckgebühr, spezielle Ernährung der Hündin und die Welpen, die tierärztlichen Kosten für den Wurf, die Eintragungen etc. – Unter Berücksichtigung dieser Aufwände ist der Preis gerechtfertigt.

Für meine Zuchtstätte persönlich gesprochen: Es gibt keine Schnäppchenpreise oder Spezialpreise – bei mir gibt es einen Festpreis, der Qualität der Hunde entsprechend! Und diese hat für mich nichts mit Championtitel zu tun, sondern mit dem HUND AN SICH, ALS GELIEBTES LEBEWESEN!

Ein korrekter Züchter wird bei der Abgabe der Welpen einen Kaufvertrag abschließen. Darin sind u.a. die Kontaktdaten des Züchters und Käufers vermerkt, die Daten des Hundes, die Haftung des Verkäufers und Pflichten des Käufers, der Kaufpreis und allfällige Vereinbarungen geregelt.

Züchter, die einem Zuchtverband angeschlossen sind werden die Welpen nur mit Abstammungspapieren – der sogenannten Ahnentafel – anbieten. Diese werden entweder direkt bei der Welpenabgabe ausgehändigt, oder nach Fertigstellung nachgereicht. „Sonderangebote ohne Papiere“ werden nicht angeboten. Sollte dies der Fall sein – ALARM ALARM!!! Welpenmafia bzw. gibt es scheinbar etwas zu verheimlichen!

Ein verantwortungsvoller Züchter wird die Welpen nicht vor der 9. Woche abgeben. Dieser Zeitpunkt ist vom Entwicklungsstand der Kleinen gut, damit sie den Wechsel in ein neues Zuhause gut meistern können. Zu diesem Zeitpunkt sind die Tiere eindeutig und unverwechselbar durch einen Microchip gekennzeichnet. Die Chipnummer ist im dazu passenden EU Heimtierausweis eingetragen. Weiters sind sie mehrfach entwurmt und haben die Erstuntersuchung mit der Grundimmunisierung, sowie den klinischen Augencheck absolviert.

Im Heimtierausweis ist die Erstimpfung eingetragen, und der Züchter wird über die weiteren Impftermine informieren. Sie erhalten eine schriftliche Bestätigung über die klinische Augenuntersuchung, und im Idealfall auch Kopien der Untersuchungsergebnissen und Ahntentafeln der Elterntiere.

Eine Welpenmappe ist eine wunderbare Hilfe für die Welpenkäufer, damit v.a. Erstlings-Hundehalter eine Art „Fahrplan“ für die nächsten Wochen und Monate erhalten mit Infos zur Fütterung, Fellpflege, Gesundheitsvorsorge und Erziehungs- und Sozialisierungsinformationen.

Die Welpenabgabe erfolgt beim Züchter und dessen Zuchtstätte!!! Nicht irgendwo auf einem Parkplatz oder einem Treffpunkt. Vor allem wenn ich vielleicht erstmalig zu dem Züchter Kontakt aufgenommen habe und evtl. noch ein Welpe frei wäre. Welchen Grund bitte gäbe es den Hund nicht beim Züchter daheim zu besichtigen und sollte es sich wirklich ergeben dort abzuholen und mitzunehmen?!? Alarm Alarm kann ich nur sagen…..

Ein guter Züchter wird auch nach Abgabe seiner Welpen an deren Wohl interessiert sein und mit Rat und Tat den neuen Familien zur Seite stehen. Über Fotos und kurze Nachrichten über die Nachzuchten wird sich jeder liebevolle Züchter freuen.

Bei Fragen zu Erziehung, Pflege, Ausstellungen, Ausflügen, Fütterung etc. sollte der Züchter immer ein hilfsbereiter Ansprechpartner sein. Natürlich nicht rund um die Uhr, denn auch dieser hat ein Privatleben. Aber der Züchter wird an „seinen“ Babies weiterhin Interesse haben!

Abschließend möchte ich Sie auffordern auf Ihr Bauchgefühl zu achten und den gesunden Menschenverstand einzuschalten, vor allem wenn man vor einer Schar entzückender Welpen steht. Achten Sie auf Hinweise, die Sie zweifeln lassen oder Ihnen merkwürdig vorkommen. Fragen Sie Freunde mit Hundeerfahrung, beim Zuchtverband oder Rasseclub nach, wenn Sie unsicher sind. Die an einen Zuchtverbund angeschlossene Zucht ist leider nicht immer eine Garantie für eine vorbildliche Zuchtstätte und gesunde wesensfeste Hunde. Daher bitte nicht „blind“ einen Welpen kaufen, sondern aufmerksam recherchieren und beobachten. Sehen Sie vor allem wirklich genau auf die Welpen und auch erwachsenen Hunde vor Ort und achten Sie auf deren Körpersprache, Pflegezustand und Reaktionen. Man kann es wirklich nicht oft genug sagen: AUGEN AUF BEIM WELPENKAUF UND HÖREN SIE AUF IHR BAUCHGEFÜHL!