Gesundheit

Gesundheitscheck beim Senioren

Henry's rettende Vorsorgeuntersuchung

Wie wichtig Vorsorgeuntersuchungen – vor allem bei älteren Hunden – sind, haben wir die letzten Tage an unserem Henry erfahren. Der diesjährige Routinecheck und Ultraschall haben Henry wohl das Leben gerettet.Im April 2018 wurde zur reinen Vorsorge ein Ultraschall des Abdomen bei Henry gemacht. Er zeigte zu diesem Zeitpunkt keinerlei Symptome, die uns beunruhigt hätten. Aber wie schon im Vorjahr haben wir den Routinecheck wieder durchgeführt. Alleine schon wegen der erhöhten Tumorrisiken bei älteren Hunden. Mit 12 Jahren zählt Henry auf jeden Fall zu den Senioren.
 
Bei diesem Ultraschall wurden zystische Areale in der Milz festgestellt, aber kein verdächtiger Knoten bzw. weitere Auffälligkeiten anderer Organe. Die Milz reagiert u.a. bei Zeckenbissen, Problemen bei der Verdauung und Hautirritationen. Keines traf jedoch bei Henry zu. Eine Nachkontrolle in 2-3 Monaten wurde empfohlen, damit wir auf keinen Fall etwas übersehen, sollte sich die Milz weiterhin auffällig verändern.Zur Kontrolle im Juli 2018 ging ich mit dem Gedanken: okay, ein Check und alles wird gut sein. Leider ergab die Untersuchung folgendes Bild: die zystischen Areale waren weiter vorhanden und haben sich vermehrt, ingesamt war die Milz vergrößert und ein 5 cm großer Knoten wurde entdeckt, der im April noch nicht da war. Sofort war klar was zu tun ist: Entfernung der Milz und histologische Untersuchung.
 
Henry hat die Operation gut überstanden, wurde zur Sicherheit über Nacht in der Klinik behalten, weil er sehr mitgenommen und müde von der Narkose war. Ein älterer, und im Fall von Henry herzkranker Hund, steckt so einen Eingriff nicht so locker weg. Die Wiedersehensfreude am nächsten Tag war riesig und ich war so erleichtert als Henry uns schwanzwedelnd und munter empfangen hat.Die nächsten Tage wurde Henry quasi 24h überwacht, damit er sich gut von der Operation erholen kann und vor allem nicht an der Naht schleckt. Tagsüber hatte er zeitweise einen leichten Frottee-Body an, der nicht eng war und trotzdem Luft zur Wunde erlaubte. Die meiste Zeit musst er diesen aber nicht tragen, da wir abwechselnd die Aufsicht übernahmen.
 
Zum Glück war Henry ein extrem braver Patient. In der Nacht gingen wir auf Nummer sicher mit Body und einem weichen Trichter. Es zahlt sich wirklich nicht aus eine Infektion zu riskieren, wenn Hunde an der Wunde lecken. Tag für Tag ging es Henry besser, schon bald mussten wir den Herren ein wenig bremsen. Nach einer knappen Woche erhielten wir den histologischen Befund, der uns sehr erfreute: kein Krebs und somit keine Metastasenbildung zu befürchten! Es handelte sich um einen Milzinfarkt. Das Erkennen und die rechtzeitige Operation, bevor dieser durchgebrochen ist und innere Blutungen verursacht hätte, hat unserem Henry das Leben gerettet.
 
Aus eigener Erfahrung können wir mit 100% Überzeugung die jährliche Vorsorgeuntersuchung gerade bei Seniorenhunden empfehlen. Wir jedenfalls werden diesen Routinecheck weiterhin bei unseren älteren Hunden durchführen lassen. Im Falle Henry war es ein perfektes Hand-in-Hand-Arbeiten unserer Tierärztin Mag. Michaela Messinger, dem Ultraschall Spezialisten Dr. Harald Hechinger und dem Team der Tierklinik Dr. Tack Kleintierzentrum. Vielen Dank an dieser Stelle.